Seit die Sekunde als die Zeit definiert ist, in der eine Resonanzschwingung des Cäsium 133-Isotops 9.192.631.770 mal schwingt, ist der Tag nicht mehr exakt 24 Stunden à 3.600 Sekunden lang. Jedenfalls nicht, wenn man den Tag durch die Rotation der Erde um ihre Achse definiert.
Um die offizielle Zeitrechnung, die koordinierte Weltzeit (UTC), mit der Sekundendefinition im Einklang zu bringen, muss hin und wieder eine Schaltsekunde eingeführt werden. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Sonne auf eine Sekunde genau um 12 Uhr der Weltzeit über dem Längengrad Null steht. Für technische Anwendungen gibt es aber noch eine zweite Weltzeit, die diese Schaltsekunden nicht mitmacht und nicht auf die Erdrotation Rücksicht nimmt. Diese Zeitskala ist die internationale Atomzeit (TAI). In ihr ist der Tag genau 86.400 Sekunden lang.
Die Internationale Atomzeit wird von Atomuhren internationaler Institute bestimmt. In Deutschland ist die Physikalisch Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig beteiligt, in der die offizielle deutsche Zeit bestimmt wird. Nach der Internationalen Atomzeit richtet sich auch die Systemzeit des Satelliten-Navigationssystems GPS und wie beim GPS müssen auch bei der Bestimmung der Atomzeit Effekte der allgemeinen Relativitätstheorie berücksichtigt werden. Atomuhren gehen auf Bergen schneller als im Tal und deshalb muss die Höhe angegeben werden, an der die internationale Atomzeit zu bestimmen ist. Die Atomzeit bezieht sich nach Definition immer auf die Höhe des mittleren Meeresspiegels (Normal Null) und höher liegende Uhren müssen entsprechend korrigert werden um die internationale Atomzeit messen zu können.
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Letzte Änderung: 10.12.2006